Marnie Moldenhauer

Wildwuchs - Befellte Bahnschienen

Realisiert bei der "Hafensafari" im Rahmen des Hamburger Architektursommers vom 14.06. - 29.06.2003

Ort: Fußgängerbahnübergang Höhe Brooktor/Versmannstraße von Speicher 22 zur Magdeburger Strasse

Schon mit Sicht auf den Bahnübergang fallen die ungewohnt weißen Linien der Bahnschienen in der Landschaft auf. Bei näherer Betrachtung sieht der Passant, daß der Schienenstrang am Bahnübergang mit weißem Kunstfell überzogen ist. Bei Berührung fühlen sich die Eisenschienen flauschig an. Es scheint, als habe sich eine besondere Form des Wildwuchses der Schienen bemächtigt - wie der Wildwuchs, der überall an den nicht mehr benutzten Schienen entstanden ist. Das Fell verfremdet das Objekt (die Schienen) und dadurch den Ort, der durch den weißflauschigen Schienenstrang durchzogen wird. Manche Passanten halten inne, um diese überraschende Veränderung begreifen zu wollen. Sie nähern sich damit dem Ort und nehmen ihn durch den "künstlichen" Eingriff bewußt wahr. Gleichzeitig ist das "Kunstwerk" in den Ort integriert, denn obwohl es den Ort optisch verändert hat, beeinträchtigt es die Funktionalität des Bahnüberganges in keiner Weise.